Mittwoch, 21. August 2013

Dispo-Zinsen der Banken



Die seit Jahren niedrigen Zinsen sollten auch auf der Kreditseite beim Kunden angekommen sein. Während dies bei Baufinanzierungen und Ratenkrediten auch der Fall ist, sucht man Zinssenkungen bei Dispokrediten bisher vergeblich, so eine Studie der Zeitschrift Finanztest. Ein Ärgenis für die Verbraucher. Demnach nehmen immer noch viele Häuser Dispo-Zinsen in Höhe von 12,5% und mehr obwohl der Refinanzierungssatz für die Banken auf Rekordtief steht. Interessanterweise liegt das Ausfallrisiko bei Dispokrediten bei 0,8% während es bei Ratenkrediten bei 2,5% liegt. Es gibt also keinen vernünftigen Grund die Zinsen so hoch zu lassen. Gleichwohl sind die Banken daran interessiert hier nichts zu tun. Die Zinsmarge ist erklecklich und momentan sind die Banken dringend auf ein gutes Zinsergebnis angewiesen.

Was kann der Verbraucher tun? Er sollte seiner Bank kräftig auf die Finger schauen und einen niedrigeren Zinssatz verhandeln, was durchaus möglich ist. Außerdem sollten Dispokredite in preiswertere Ratenkredite umgewandelt werden. Hier muss der Kunde selbst aktiv werden, die Bank wird von sich aus nicht handeln, da dieses die Marge beeinträchtigen würde.

Wir dürfen gespannt sein was der Gesetzgeber dazu sagt. Man darf nicht vergessen, dass der laut Gerichten definierte Wucherzins bei 12% über dem Marktzins liegt, eine Größenordnung die einige Häuser durchaus erreichen und somit den Tatbestand der Sittenwidrigkeit erfüllen. Schade, dass einige Häuser kunden- und verbraucherfreundliches Verhalten erst durch den BGH beigebracht bekommen müssen.