Mittwoch, 10. August 2016

Warum vielen Selbständigen die Altersarmut droht



Medienberichten zufolge planen CDU und CSU Selbstständige zur Altersvorsorge zu verpflichten. „Tatsächlich ist es so, dass viele Selbstständige und Freiberufler die eigene Altersvorsorge vernachlässigen“, erklärt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). „Es ist deshalb positiv, wenn sich die Politik dieses Themas annimmt.“ Ob dafür allerdings eine gesetzliche Regelung allein der richtige Weg ist, bezweifelt der Experte. „Eine standardisierte staatliche Altersvorsorge wird den individuellen Bedürfnissen der selbstständig Arbeitenden in der Regel nicht gerecht.“ Besser ist es, Eigeninitiative zu ergreifen und sich frühzeitig an Experten wie die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger) zu wenden. Die Professionals können Selbstständigen helfen, eine umfassende und individuell passende Finanzplanung anzugehen.
In der vergangenen Dekade ist die Zahl der Selbstständigen in Deutschland rasant gewachsen. Heute arbeiten nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts rund vier Millionen Menschen hierzulande auf eigene Rechnung. Das allerdings bringt auch ein Vorsorgeproblem mit sich. Denn viele Selbstständige sind stark eingespannt mit ihrer Arbeit. Die Vorsorge, die bei Angestellten vom Arbeitsgeber mitgetragen und organisiert wird, bleibt dann oft auf der Strecke.

Zwar zahlen manche Selbstständige regelmäßig in die gesetzliche Rentenversicherung ein oder sind über ein berufsständisches Versorgungswerk abgesichert. Einer Umfrage des Forschungsinstituts Allensbach aus dem Jahr 2014 zufolge schätzt jedoch jeder dritte Selbstständige seine Altersvorsorge als ungenügend ein. „Zu vermuten ist, dass das heute nicht nur bei jedem Dritten, sondern bei einer deutlich höheren Zahl an Selbstständigen der Fall ist“, sagt Prof. Tilmes, der auch Wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute an der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist. Tatsächlich sind schon heute viele Selbstständige im Alter auf die Grundsicherung des Staates angewiesen.

Vorsorge von der Stange ist nicht die Lösung

Insofern erscheint der jüngste Vorstoß der Union eine logische Konsequenz.

Wie verschiedene Medien berichten, planen CDU und CSU, die Berufsgruppe künftig zu verpflichten, für das Alter vorzusorgen. Zwei Varianten sollen ihnen dafür zur Verfügung stehen. Sie sollen künftig entweder in die gesetzliche Rente einzahlen müssen oder den Nachweis erbringen, dass sie eine Armut verhindernde Altersvorsorge mit freier Wahl des Absicherungsmodells verfolgen. Ob dies aber die Altersarmut dieser Klientel verhindert, erscheint zumindest fraglich.

„Mit solchen Modellen ist noch lange nicht gewährleistet, dass das Geld im Alter wirklich reicht“, erklärt Tilmes. „Viel wichtiger ist es stattdessen, auf die individuelle Situation des Einzelnen einzugehen und dann mit Hilfe einer umfassenden Finanzplanung die Weichen richtig zu stellen.“
Tatsächlich ist es so, dass Selbstständige eine Vielzahl an Möglichkeiten haben, für das Alter vorzusorgen. So bietet zum Beispiel die über Steuervorteile staatlich geförderte Rürup-Rente eine Basisabsicherung für diese Berufsgruppe. Aber auch das staatlich geförderte Riester-Sparen steht ihnen unter bestimmten Umständen offen. Dann nämlich, wenn sie mit einem unmittelbar Riester-Berechtigten verheiratet sind.

Interessant ist auch die Frage, wo Freiberufler und Selbstständige investieren sollten – zum Beispiel sicherheitsorientiert oder eher am Aktienmarkt. „Bei solchen Fragestellungen rückt der umfassende Blick auf die Einkommens- und Vermögensverhältnisse, das Anlageziel sowie die Risikoeinstellung des Einzelnen in den Mittelpunkt“, erklärt Tilmes. Ein Aspekt, bei dem professionelle Finanzplaner wichtige Hilfestellung leisten können. Das gilt auch für die Frage, ob das, was diese Berufsgruppe in ihr berufsständisches Versorgungswerk einzahlt, ausreichend ist. Oder, wie sie die passende Kranken- und Pflegeversicherung finden oder welche sonstigen Vorkehrungen – wie etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung – sie treffen sollten.

Gründliche Finanzplanung kann Altersarmut verhindern

„Es ist deshalb zwar ein Schritt in die richtige Richtung, wenn der Staat Selbstständige zur Altersvorsorge verpflichtet“, macht Tilmes klar. „Aber ausreichend ist das nicht.“ Schließlich haben Selbstständige und Freiberufler oft ganz andere Bedürfnisse als Festangestellte. Eine über eine solche Pflichtvorsorge hinausgehende und individuelle Finanzplanung ist deshalb gerade bei Freiberuflern unerlässlich. Helfen können qualifizierte Finanzfachleute, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®). Sie können dieser Berufsgruppe die speziellen Risiken, denen sie ausgesetzt sind, darlegen und bedarfsgerecht einen Finanzplan erarbeiten, der die größten Risiken absichert und unter Einbeziehung des vorhandenen Vermögens und der persönlichen Lebenssituation auch eine ausreichende Rente im Alter ermöglicht.

Warum die Generation 50 plus die Finanzplanung zügig anpassen sollte



Sie heißen Best oder Silver Ager, Generation Silberlocke oder einfach nur 50plus – gemeint sind die mehr als 30 Millionen der Deutschen, die älter sind als 50 Jahre. Für diese Menschen rückt der Ruhestand zeitlich in greifbare Nähe oder ist bereits eingetreten. „Die Bedürfnisse und Wünsche hinsichtlich der Vermögensstrukturierung, aber auch zu Themen wie Erbschaft oder Pflege unterscheiden sich daher deutlich von denen jüngerer Generationen“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). „Es ist daher sehr wichtig, die Finanzplanung entsprechend anzupassen, damit keine unerwünschten Lücken bei der Finanzierungs- und Altersvorsorge auftreten.“ Wer bei diesem Thema unsicher ist oder sich überfordert fühlt, sollte Anlageprofis wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger) aufsuchen.
Es ist kein Geheimnis: Die Bevölkerungsstruktur hierzulande ändert sich gravierend. Es gibt immer mehr Menschen jenseits der 50. 1964 markierte den Höhepunkt des Babybooms, auch die Jahre unmittelbar davor und danach waren ziemlich kinderreich. Entsprechend wurden und werden viele Bürger derzeit ein halbes Jahrhundert Jahre alt. Und für diese „jungen Alten“ ändern sich die finanziellen Bedürfnisse, Sorgen und Nöte.

„Während jüngere Menschen oft zu Recht nur einen groben Plan für die Altersvorsorge haben, ist ab 50 ein konkreter Kostenplan sinnvoll“, rät Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist. Denn die persönliche finanzielle Situation lässt sich nun viel konkreter einschätzen, als beispielsweise mit Anfang 30. Das bedeutet, statt der Konzentration auf den Vermögensaufbau gilt es nun, Strategien zu entwickeln, wie im Alter mit dem aufgebauten Vermögen optimal umgegangen wird. Das Entsparen will und muss genauso professionell geplant sein wie der Ansparvorgang.

Dabei besteht jedoch die Gefahr, Fehler zu machen: „Viele Ältere achten beispielsweise zu wenig auf die Verfügbarkeiten des Geldes“, hat Tilmes beobachtet.

Wenn der Anleger etwa in der Phase des Vermögensaufbaus einen Großteil in Immobilien oder langfristige Beteiligungen steckt, kann er im Ernstfall im Alter nicht schnell genug verkaufen.

Ein weiterer häufiger Irrtum: Die Altersvorsorge hört mit dem Renteneintritt auf, das Ersparte fürs Alter wird als Gesamtsumme betrachtet. „Doch das angesparte Vermögen muss nicht ab einem gewissen Alter vollständig verfügbar sein“, sagt der FPSB-Vorstand. Wichtiger ist es, das Geld nach seiner Verfügbarkeit zu klassifizieren und so sukzessive über den Ruhestand hinweg zu verzehren.

Andere Themen rücken in den Vordergrund

Aber nicht nur die genaue Vermögensstrukturierung beschäftigt die Best Ager. In der Lebensphase ab 50 Jahren fangen viele auch damit an, sich mit ihrer Nachlassregelung zu beschäftigen. Themen wie Erbschaft, Pflege oder Vorsorgevollmacht rücken zunehmend in den Mittelpunkt. Die Finanzplanung muss entsprechend darauf eingehen.

„Bei der Finanzplanung für diese Zielgruppe geht es vor allem darum, die Weichen zu stellen, um den erreichten Lebensstandard in der Ruhestandsphase aufrechtzuerhalten und eventuell vorhandene Versorgungslücken zu schließen“, erläutert Tilmes. „Mit dem Eintritt in den Ruhestand sind neben den Themen Liquiditätsplanung und Vermögenssicherung für Viele auch die Vermögensübertragung im Rahmen einer Nachlassplanung relevant.“

„Ein wesentlicher Aspekt der individuellen Finanzplanung ist auch das Durchspielen möglicher Risikoszenarien und deren Auswirkungen auf die Vermögenssituation“, erläutert Tilmes. Zum Beispiel werden inflationäre Entwicklungen oder finanzielle Aufwendungen bei einer möglichen Pflegebedürftigkeit simuliert.

Nur eine ganzheitliche Finanzplanung schafft die Voraussetzung, den lang ersehnten Ruhestand zufrieden und in finanzieller Freiheit genießen zu können. Wichtige Unterstützung leisten hier die CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger). Die Professionals verfügen über die anerkannt beste Ausbildung im Finanzbereich und haben die entsprechenden Kenntnisse und die notwendigen Tools zur Verfügung, um eine vollständige Bestandsaufnahme für die Generation 50plus zu erarbeiten und Anleger damit, individuell und unabhängig auf deren Bedürfnisse zugeschnitten, zu beraten.
 

Was Zertifikatsträger des FPSB anderen Finanzberatern voraus haben



In die Diskussion um die Qualität der Finanzberatung kommt Bewegung: Durch einen neuen Standard wollen Banken und Versicherer das Vertrauen der Kunden wiedergewinnen. Eine entsprechende Initiative wurde jetzt gestartet. „Es wird höchste Zeit, dass die Finanzberatung hierzulande auch in der Breite deutlich verbessert wird“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). „Ob dafür allerdings ein solcher Standard wirklich geeignet ist, darf bezweifelt werden.“ Der FPSB Deutschland setzt sich seit fast 20 Jahren dafür ein, die Beratungsqualität auf hohem Niveau zu etablieren und sicherzustellen. Das wird von zunehmend mehr Finanzberatern honoriert. Die Mitgliederzahl des FPSB Deutschland, der weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung steht, ist im vergangenen Jahr auf über 1500 CFP- und CFEP- Professionals gestiegen.

Tilmes bedauert, dass es hierzulande immer noch keine klaren nachvollziehbaren Qualifikationsanforderungen für Finanzberater gibt. Die Aus- und Weiterbildung ist nach wie vor nicht einheitlich geregelt – aus FPSB-Sicht ein großes Manko. „Der beste Schutz des Anlegers wäre es, bei der Aus- und Weiterbildung der Finanzanlagevermittler anzusetzen, hier durch regulatorische Maßnahmen den Standard zu erhöhen und die Berater beispielsweise auch zu einer laufenden Weiterbildung zu verpflichten“, sagt Tilmes.

In wieweit der Ausschuss, der sich laut Medienberichten jetzt am Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin gebildet hat, dieses Ziel verfolgt, ist unklar. Ebenso, wie die geplante deutsche Norm oder ein Standard für die Finanzberatung künftig aussehen soll.

Hohe Anforderungen – hohe Beratungsqualität

Ein wichtiges Gütesiegel für Verbraucher stellen schon jetzt die Zertifizierungen des FPSB Deutschland dar. Die Zertifizierungen zum Certified Financial Planner® (CFP) und Certified Foundation and Estate Planner® (CFEP) signalisieren dem Anleger die qualitativ besten Ausbildungsabschlüsse, die es hierzulande gibt. Dazu kommen Standesregeln, die die Grundsätze ordnungsmäßiger Finanzplanung sowie Ethikregeln beinhalten und denen die CFP®-Zertifikatsträger verpflichtet sind, wobei die Nichteinhaltung dieser Standesregeln im Extremfall bis zum Ausschluss aus dem Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. führen kann. Darüber wacht ein Ehrengericht.

74 neue Zertifikatsträger

Seit Jahresanfang konnte der FPSB Deutschland bereits 74 neue Zertifikatsträger im Verband begrüßen. „Immer mehr Finanzplaner erkennen, dass diese Zertifizierung ein wichtiges Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal ist“, sagt Prof. Tilmes. „Denn nur wer bestens ausgebildet ist, kann kritische und immer besser informierte Privatanleger glaubwürdig beraten.“

Finanzdienstleister mit dem CFP®-Zertifikat gehören einer internationalen Elite an. Das CFP®-Zertifikat ist Ausdruck höchster Qualifikation. „Mit Einführung des CFP®-Zertifikats in Deutschland stieg der Anspruch der Finanz- und Vermögensberater auf Seriosität - die Spreu wurde vom Weizen getrennt“, sagt Tilmes. Das Qualitätssiegel ist Beweis für persönliche Qualifikation – unabhängig von Firmenzugehörigkeit oder institutioneller Bindung. Finanzdienstleister mit diesem Titel signalisieren ihre persönliche Beratungskompetenz.

Verpflichtung zur ständigen Weiterbildung


Zu den höchsten Standards der Finanzbranche kommt die strenge Qualitätskontrolle. „Der Kunde kann sicher sein, dass er immer nach dem neusten Wissen beraten wird“, sagt der FPSB-Vorstand: Denn nur CFP®-Zertifikatsträger, die sich stetig auf allen relevanten Gebieten der Finanzplanung weitergebildet und die notwendige Anzahl der CPD-Credits nachgewiesen haben, dürfen ihr Zertifikat behalten.

Wichtig ist: Die Zertifizierung für CFP®-Zertifikatsträger wird nur natürlichen Personen verliehen, nicht aber Unternehmen oder Organisationen. Die Professionals arbeiten in allen Bereichen der Finanz- und Anlagebranche – von Banken und Sparkassen über Versicherungen und Immobiliengesellschaften bis zu Sozietäten mit Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern.

Zertifikate bürgen für Qualität

Mit solch einer hochwertigen, ganzheitlich orientierten Qualifikation können sich die Finanz- und Vermögensnachfolgeplaner optimal in ihre Kunden hineinversetzen und erzielen so einen besseren Lösungsansatz für die Aufgabenstellung durch ihre Klientel. Diese umfassende, produkt- und themenübergreifende Gesamtbetrachtung der privaten Finanzen erfordert ein Expertenwissen und eine Beratungskompetenz, die über die herkömmliche Finanzberatung hinausgehen.

„Wir beobachten aktuell einen Trend zur themenzentrierten Finanzplanung“, sagt Tilmes. Das bedeutet, dass die Professionals beispielsweise sich nur auf den Bereich Ruhestandsplanung oder etwa nur auf die Nachfolgeplanung konzentrieren, bei der jeweils einzelne Finanzplanungsaspekte beleuchtet werden.

„Egal, ob sich der Anleger bei Banken oder freien Beratern wohler fühlt: Mit den CFP®-Zertifikatsträger hat er immer die bestausgebildetsten Finanzplaner beziehungsweise Finanzberater an seiner Seite“, erläutert Tilmes.