Mittwoch, 10. August 2016

Was Zertifikatsträger des FPSB anderen Finanzberatern voraus haben



In die Diskussion um die Qualität der Finanzberatung kommt Bewegung: Durch einen neuen Standard wollen Banken und Versicherer das Vertrauen der Kunden wiedergewinnen. Eine entsprechende Initiative wurde jetzt gestartet. „Es wird höchste Zeit, dass die Finanzberatung hierzulande auch in der Breite deutlich verbessert wird“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). „Ob dafür allerdings ein solcher Standard wirklich geeignet ist, darf bezweifelt werden.“ Der FPSB Deutschland setzt sich seit fast 20 Jahren dafür ein, die Beratungsqualität auf hohem Niveau zu etablieren und sicherzustellen. Das wird von zunehmend mehr Finanzberatern honoriert. Die Mitgliederzahl des FPSB Deutschland, der weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung steht, ist im vergangenen Jahr auf über 1500 CFP- und CFEP- Professionals gestiegen.

Tilmes bedauert, dass es hierzulande immer noch keine klaren nachvollziehbaren Qualifikationsanforderungen für Finanzberater gibt. Die Aus- und Weiterbildung ist nach wie vor nicht einheitlich geregelt – aus FPSB-Sicht ein großes Manko. „Der beste Schutz des Anlegers wäre es, bei der Aus- und Weiterbildung der Finanzanlagevermittler anzusetzen, hier durch regulatorische Maßnahmen den Standard zu erhöhen und die Berater beispielsweise auch zu einer laufenden Weiterbildung zu verpflichten“, sagt Tilmes.

In wieweit der Ausschuss, der sich laut Medienberichten jetzt am Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin gebildet hat, dieses Ziel verfolgt, ist unklar. Ebenso, wie die geplante deutsche Norm oder ein Standard für die Finanzberatung künftig aussehen soll.

Hohe Anforderungen – hohe Beratungsqualität

Ein wichtiges Gütesiegel für Verbraucher stellen schon jetzt die Zertifizierungen des FPSB Deutschland dar. Die Zertifizierungen zum Certified Financial Planner® (CFP) und Certified Foundation and Estate Planner® (CFEP) signalisieren dem Anleger die qualitativ besten Ausbildungsabschlüsse, die es hierzulande gibt. Dazu kommen Standesregeln, die die Grundsätze ordnungsmäßiger Finanzplanung sowie Ethikregeln beinhalten und denen die CFP®-Zertifikatsträger verpflichtet sind, wobei die Nichteinhaltung dieser Standesregeln im Extremfall bis zum Ausschluss aus dem Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. führen kann. Darüber wacht ein Ehrengericht.

74 neue Zertifikatsträger

Seit Jahresanfang konnte der FPSB Deutschland bereits 74 neue Zertifikatsträger im Verband begrüßen. „Immer mehr Finanzplaner erkennen, dass diese Zertifizierung ein wichtiges Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal ist“, sagt Prof. Tilmes. „Denn nur wer bestens ausgebildet ist, kann kritische und immer besser informierte Privatanleger glaubwürdig beraten.“

Finanzdienstleister mit dem CFP®-Zertifikat gehören einer internationalen Elite an. Das CFP®-Zertifikat ist Ausdruck höchster Qualifikation. „Mit Einführung des CFP®-Zertifikats in Deutschland stieg der Anspruch der Finanz- und Vermögensberater auf Seriosität - die Spreu wurde vom Weizen getrennt“, sagt Tilmes. Das Qualitätssiegel ist Beweis für persönliche Qualifikation – unabhängig von Firmenzugehörigkeit oder institutioneller Bindung. Finanzdienstleister mit diesem Titel signalisieren ihre persönliche Beratungskompetenz.

Verpflichtung zur ständigen Weiterbildung


Zu den höchsten Standards der Finanzbranche kommt die strenge Qualitätskontrolle. „Der Kunde kann sicher sein, dass er immer nach dem neusten Wissen beraten wird“, sagt der FPSB-Vorstand: Denn nur CFP®-Zertifikatsträger, die sich stetig auf allen relevanten Gebieten der Finanzplanung weitergebildet und die notwendige Anzahl der CPD-Credits nachgewiesen haben, dürfen ihr Zertifikat behalten.

Wichtig ist: Die Zertifizierung für CFP®-Zertifikatsträger wird nur natürlichen Personen verliehen, nicht aber Unternehmen oder Organisationen. Die Professionals arbeiten in allen Bereichen der Finanz- und Anlagebranche – von Banken und Sparkassen über Versicherungen und Immobiliengesellschaften bis zu Sozietäten mit Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern.

Zertifikate bürgen für Qualität

Mit solch einer hochwertigen, ganzheitlich orientierten Qualifikation können sich die Finanz- und Vermögensnachfolgeplaner optimal in ihre Kunden hineinversetzen und erzielen so einen besseren Lösungsansatz für die Aufgabenstellung durch ihre Klientel. Diese umfassende, produkt- und themenübergreifende Gesamtbetrachtung der privaten Finanzen erfordert ein Expertenwissen und eine Beratungskompetenz, die über die herkömmliche Finanzberatung hinausgehen.

„Wir beobachten aktuell einen Trend zur themenzentrierten Finanzplanung“, sagt Tilmes. Das bedeutet, dass die Professionals beispielsweise sich nur auf den Bereich Ruhestandsplanung oder etwa nur auf die Nachfolgeplanung konzentrieren, bei der jeweils einzelne Finanzplanungsaspekte beleuchtet werden.

„Egal, ob sich der Anleger bei Banken oder freien Beratern wohler fühlt: Mit den CFP®-Zertifikatsträger hat er immer die bestausgebildetsten Finanzplaner beziehungsweise Finanzberater an seiner Seite“, erläutert Tilmes.