Dienstag, 22. März 2016

Wie gehe ich mit fälligen Lebensversicherungen um?

Frankfurt/Main, 21. März 2016 – Viele Anleger dürften in naher Zukunft erfreuliche Post bekommen: Ihre Lebens- oder Rentenversicherung wird fällig. Doch die Nachricht stürzt viele Verbraucher auch in Gewissenskonflikte: Wohin mit dem Geld? Eine schöne Reise machen, ein neues Auto kaufen oder das Geld doch lieber zurücklegen, um für das Alter vorzusorgen? „Es empfiehlt sich auf jeden Fall nicht überstürzt zu handeln“, sagt Prof. Dr. Rolf Tilmes. Der Vorstandsvorsitzende des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) rät dazu, sich bei der Entscheidungsfindung professionelle Hilfe zu holen. „Denn es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Wiederanlage solcher Erträge.“ Wichtig ist dabei, das gesamte Vermögen im Blick zu haben. Unabhängige Finanzplaner, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger) können dank einer ganzheitlichen Perspektive wichtige Unterstützung leisten.


Vor allem in diesem Jahr werden viele Deutsche vor dem Problem stehen: Wohin mit dem Geld aus meiner Lebensversicherung? Denn Ende 2004 endete die Steuerfreiheit der Lebensversicherungen, es wurden entsprechend viele Verträge abgeschlossen. Zahlreiche dieser Policen werden jetzt nach Ablauf der Mindestzeit von zwölf Jahren fällig, und die Kunden müssen sich entscheiden, was sie mit dem steuerfreien Kapital anfangen wollen.

Und es geht um viel Geld. So bekamen die Deutschen nach Angaben des Branchenverbandes GDV allein im vergangenen Jahr rund 80 Milliarden Euro aus den abgelaufenen Lebensversicherungen ausgezahlt. In diesem Jahr dürften es dank des Endes der Steuerfreiheit ab 2005 sogar noch mehr sein. Eine stattliche Summe also, die für den Konsum oder die weitere Altersvorsorge zur Verfügung steht. Doch im aktuellen Dauerzinstief gerät die Wiederanlage zur echten Herausforderung. Tilmes, der auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist, rät Inhabern auslaufender Lebensversicherungen dazu, nicht überstürzt zu handeln.

Über den genauen Fälligkeitstermin wird der Vertragsinhaber informiert. Dann bekommt die betreuende Agentur einen Hinweis, sich mit dem Kunden in Verbindung zu setzen. Doch Vorsicht: „Ziel des Termins ist es in der Regel, für den Kunden eine versicherungsgebundene Lösung zu finden und das Geld im Bestand zu halten“, sagt Tilmes. In nahezu allen Fällen werde den Kunden eine so genannte „Verrentung des Kapitals“ vorgeschlagen, also der Abschluss einer sofort beginnenden Rentenversicherung. Die Folge: Neue Anfangsgebühren, geringe versicherte Renten, negative Renditen bei normaler Lebenserwartung, keine Hinterlassenschaft für Kinder und Enkel sowie Leistungskürzungen bei wirtschaftlichen Problemen der Versicherung.

Aus dem Blickwinkel des Kunden
Der CFP®-Zertifikatsträger geht ganz anders vor: Er betrachtet das ganze Bild aus dem Blickwinkel des Kunden, das heißt, er rät beispielsweise zur Tilgung von Darlehen und zur Haltung von Liquiditätsreserven für Schicksalsfälle. Außerdem schlägt er nur langfristige Geldanlagen vor, wenn diese auch wirklich durchgehalten werden können. Und er rät zu Geldanlagen, die der Risikoneigung des Kunden wirklich entsprechen.

„Sinnvoll kann auch eine Budgetierung möglicher Pflege -und Unterhaltskosten sein, entweder die eigenen oder die der Eltern“, sagt der FPSB-Vorstand. Denn die Pflegepflichtversicherung bietet nur einen Grundschutz, der die tatsächlichen Pflegekosten keinesfalls deckt. Auch über Schenkungen beziehungsweise eine Ausbildungsabsicherung für die Enkel könnte nachgedacht werden.

Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Wichtig ist es vor allem, die richtige Entscheidung für den eigenen Lebensplan zu treffen und das Beste aus dem verfügbaren Betrag zu machen. Entscheidend ist eine ganzheitliche Finanzplanung. „Sie bezieht eine Vielzahl an Aspekten mit ein und verknüpft sie sinnvoll miteinander“, erläutert Tilmes. Bei einer effektiven Finanzplanung werden die individuellen Lebensziele, persönlichen Wünsche sowie ebenso familiäre und berufliche Aspekte berücksichtigt.

„Eine solch ganzheitliche, individuell zugeschnittene Beratung kann nur der professionelle Finanzplaner leisten“, sagt Tilmes. Statt lediglich eine Anlage für die aktuelle Situation zu empfehlen, plant ein professioneller Berater mit dem Kunden langfristige Maßnahmen, bezieht zukünftige Entwicklungen mit ein und stimmt die Einzelaspekte zu einem wohldurchdachten Finanzplan genau aufeinander ab.

Professionelle Entscheidungshilfe
Wer als Anleger also auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an die vom FPSB Deutschland zertifizierten unabhängigen CFP®-Zertifikatsträger wenden. Die umfassende Finanz- und Vermögensplanung gibt dem Anleger die Möglichkeit, richtige und vor allem langfristig orientierte Entscheidungen für sein Gesamtvermögen zu treffen, da alle Finanz- und Vermögensströme vernetzt betrachtet werden. Neben der Absicherung biometrischer Risiken nimmt der CFP®-Zertifikatsträger dabei zum Beispiel auch Finanzierungen und Immobilienbesitz unter die Lupe.

Für sich genommen kann eine Entscheidung für eine Geldanlage oder Versicherung zwar gut und sinnvoll sein. Maßgeblich ist aber die Tatsache, ob sie dies dann im Zusammenspiel mit dem gesamten Vermögen, der Einkommens- und Familiensituation sowie den Zielen für die Zukunft auch langfristig so ist. Eine unabhängige Beratung, die sich ausschließlich an den Interessen des Kunden orientiert, bezieht all diese Komponenten ein.

  

Iris Albrecht
Pressereferentin des FPSB Deutschland