Montag, 22. Juli 2013

Die Zinsbombe tickt - So retten Sie sich vor der Explosion

Über einen langen Zeitraum von 30 Jahren hinweg konnten Sie als Anleger mit Rentenanlagen nicht viel verkehrt machen. Neben einem ordentlichen Zinsertrag waren aufgrund der Zinssenkungen erhebliche Kursgewinne bei Rentenanlagen und vergleichbaren Fonds möglich. Diese Zeiten könnten nun vorbei sein und dies hätte unangenehme Begleiterscheinungen für alle Rentenpapiere zur Folge.

Schauen wir uns das an der aktuellen Bundesanleihe (WKN: 110231) einmal an. Die Anleihe weist eine Verzinsung von jährlich 1,5% bei einer Laufzeit bis zum 15.05.2023 auf. Im Juni, als die Zinsen um rund 0,3% anzogen hat diese Anleihe mal eben rund 3% im Kurs verloren, also den gesamten Zinsertrag von 2 Jahren. Was passiert wenn wir mal einen etwas deutlicheren Zinsantieg beispielweise auf 2,5% p. a. bekommen?  Dies ist immer noch keine hohe Steigerung, sondern lediglich eine Größenordnung mit der der Investor nach Steuern und Inflation sein eingesetztes Kapital erhalten kann. Würde innerhalb eines Jahres eine Zinssteigerung von 1% auf das o. g. Niveau erfolgen, würde unsere aktuelle Bundesanleihe einen Kurs von ca. 92% aufweisen, ein Verlust also von rund 8%! Bei einer Steigerung der Zinsen auf 4% p. a. (Zinsen, die wir vor 3 Jahren noch gehabt haben) würde sich dieser Verlust auf ca. 20% erhöhen. Es ist also höchste Zeit, sich über diese Gefahr bei den Rentenanlagen Gedanken zu machen.

Werden wir überhaupt steigende Zinsen bekommen? Können sich die hoch verschuldeten Staaten Europas, Amerika und Japan überhaupt höhere Zinsen leisten? Natürlich können sie das nicht, daher werden die Notenbanken auch alles tun um den Zins niedrig zu halten. Allerdings können Notenbanken nur den kurzfristigen Zins steuern, den langfristigen Zins steuern die Anleger. Was passiert, wenn sich ein solcher Kursrutsch wie im Juni wiederholt und verstetigt? Wenn insbesondere intstitutionelle Anleger anfangen sich von ihren Rentenanlagen zu trennen weil sie mit diesen kein Geld mehr verdienen? Dann könnte die Zinswende schneller da sein als dem Anleger lieb sein kann.Im Jahre 1994 hatten wir einen Zinsanstieg von 2,5% innerhalb von einem dreiviertel Jahr. Diese Steigerung kam damals auch mehr oder weniger aus heiterem Himmel. Diese Situation kann sich durchaus wiederholen.

Bei Fonds, die in langlaufende Euroanleihen investieren, sieht die Situation noch schlimmer aus. Nicht nur, dass sie wie Anleihen die Kursverluste hinnehmen müssen, sondern darüber hinaus belastet auch die Kostenquote, die schnell zwischen 0,5% und 1% p. a. betragen kann die jährliche Performence. Bei Fonds werden wir sehen, dass selbst wenn der Zins unverändert bleibt, viele Rentenfonds nicht einmal ihre laufenden Kosten verdienen.

Was ist also zu tun? Wie können Sie als Investor einem solchen Szenario begegnen? Langlaufende Anleihen und vergleichbare Fonds werden Ihnen in den nächsten Jahren sehr wenig Freude bereiten. Intelligente Lösungen sind gefragt, dazu gehören Fondslösungen, die die Laufzeit (Duration) verkürzen können. teilweise sogar bis in den negativen Bereich. Somit können die Anleger auch von steigenden Zinsen profitieren. Auch das Ausweichen auf andere Währungen sollte möglich sein. Es gibt nach wie vor interessante Anlageräume auf dieser Welt in Staaten, die noch nicht überschuldet sind und die eine prosperierende Wirtschaft haben.

Nach diesen Lösungen gilt es zu suchen. Entschärfen Sie die Zinsbombe in Ihrem Depot. Gerne sind wir Ihnen dabei behilflich.